“Beiratsarbeit ist Zukunftsgestaltung!” – Claus Meier über sein Engagement im Behindertenbeirat Rheine
Dieses Interview erscheint im Rahmen der Kampagne „#DeinRatZaehlt!“ und wurde vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben Münster geführt.
„Ich engagiere mich im Behindertenbeirat Rheine, weil ich die Welt von morgen so mitgestalten möchte, dass Inklusion tatsächlich stattfinden kann“, sagt Claus Meier, der selbst blind ist und sich seit 15 Jahren ehrenamtlich im Behindertenbeirat Rheine für Menschen mit Behinderungen vor Ort einsetzt.
Der 58-Jährige, der seit fünf Jahren Vorsitzender des Beirates ist, sagt über seine Arbeit: „Das ist Zukunftsgestaltung!“. So haben Meier und seine Kolleg*innen die Umgestaltung des Marktplatzes in Rheine begleitet: „Der barrierefreie Marktplatz zeigt, dass unsere Arbeit funktioniert“. Zuvor hatte der Beirat Rheine zu einem Probefahren für Rollatoren und Rollstühle auf dem Marktplatz aufgerufen, was dazu angeregt hat, das Kopfsteinpflaster abzuschleifen. „Ohne die Arbeit des Beirates gäbe es dort kein Blindenleitsystem und ich könnte mich nicht orientieren“, sagt Meier.
Beirat bringt sich aktiv in den Ausschüssen ein
Damit solche Projekte umgesetzt werden können, besuchen die Mitglieder des Beirates die kommunalen Ausschüsse, wie beispielsweise den Bauausschuss, Jugendhilfeausschuss oder den Schulausschuss . Die Beiratsmitglieder haben dort Zuhör-, Rede- und Antragsrecht, aber kein Stimmrecht. „Ich kann dort zu allem eine Stellungnahme abgeben, womit ich gute Erfahrungen gemacht habe“, sagt Meier.
Er und seine Kolleg*innen wirken nicht nur in den Ausschüssen mit, sondern klären auch über die Rechte von Menschen mit Behinderungen durch Informationsveranstaltungen auf und vernetzen sich mit anderen Organisationen, Selbsthilfegruppen und wichtigen Personen: „Wenn das alles nicht so viel Spaß machen würde und keine Wirkung hätte, dann wäre ich nicht schon solange dabei.“
Ein großer Erfolg: der neu gebaute Busbahnhof
Unser größter Erfolg in den letzten fünf Jahren ist der neu gebaute Busbahnhof in Rheine: Durch die beratende Mitarbeit des Beirates bei der Planung wurde der Busbahnhof barrierefrei umgebaut. „Was für den einen eine lebenswichtige Begrenzung darstellt, ist für den anderen ein Hindernis. Wir versuchen für die verschiedenen Behinderungen immer den bestmöglichsten Kompromiss zu finden“, sagt Meier. Für die Zukunft wünscht der Beiratsvorsitzende sich einen Beirat, der aus aktiven und interessierten Mitgliedern besteht und eine weiterhin so produktive Zusammenarbeit mit der Politik und Verwaltung.
Der Behindertenbeirat Rheine
Der Behindertenbeirat Rheine besteht derzeit aus 16 Personen, die selbst betroffen sind, Angehörige von Betroffenen oder Vertreter*innen verschiedener Gruppen oder Organisationen von Menschen mit Behinderungen sind.
Mitmachen erwünscht!
„Wer eine Behinderung hat oder selbst Angehöriger eines Menschen mit Behinderung ist, seinen Wohnsitz in Rheine hat und das Lebensumfeld dieser Menschen mitgestalten möchte, der ist bei uns genau richtig!“, so Meier. Wer Interesse hat mitzuarbeiten, kann sich gerne, vor den Kommunalwahlen am 13. September hier melden: Frau Deluweit, Koordinatorin der Behindertenarbeit der Stadt Rheine (Telefon: 05971 939 985 / E-Mail: y.deluweit@rheine.de)
Mehr Informationen zur Kampagne gibt es hier: www.deinratzaehlt.de