Aktuelle Pressemitteilung des NetzwerkBüros Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW

Ministerin Paul und die Netzwerksprecherin Gertrud Servos
06.10.2022

Gleichstellung und Inklusion endlich zusammen denken!

Pressemitteilung:

NRW-Gleichstellungsministerin Paul beim Plenum des Netzwerks Frauen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW.

Werkstattentgelt, Mangel an Assistenzkräften oder Sorgen um unterbrechungsfreie Stromversorgung bei jenen, die regelmäßig Geräte nutzen müssen – viele Themen wurden beim ersten hybriden Plenum des Netzwerks Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkrankung NRW in Duisburg besprochen.

Auch die Landespolitik war präsent: So würdigte Sozialminister Karl-Josef Laumann in seinem schriftlichen Grußwort die Hartnäckigkeit des Netzwerks NRW und kündigte unter anderem eine übergreifende Inklusionsoffensive sowie die engere Zusammenarbeit aller Ministerien an.

Vor Ort stellte sich Gleichstellungsministerin Josefine Paul den zahlreichen Fragen der Netzwerkfrauen aus ganz NRW und plädierte für eine enge Zusammenarbeit von Inklusions- und Gleichstellungspolitik. Noch nicht in allen Bereichen gebe es in Nordrhein-Westfalen absolute Chancengleichheit. Deshalb müssten Schritte gemeinsam gegangen werden. Wichtig hierfür sei, Menschen vor allem mit ihren Potenzialen zu sehen und nicht etwa ausschließlich ihre Defizite. „Wenn wir Maßnahmen und Angebote schon bei der Planung von der schwächsten Person im Raum her denken“, erklärte sie, „dann sind sie am Ende für alle Menschen zugänglich und nutzbar.“

Viel diskutiert wurde unter den teilnehmenden Netzwerk-Frauen das Thema Assistenz: Wie soll tatsächliche Inklusion erreicht werden, wenn es besonders für die Jugendlichen im Freizeitbereich keine entsprechenden Finanzierungsregelungen für Assistenz gibt? Wie sollen Frauen mit Behinderung sich ehrenamtlich in der Politik engagieren, wenn keine entsprechende Assistenz sichergestellt ist? Und ganz akut: Wie finden wir neue engagierte Assistenzkräfte? Eine der konkreten Ideen: Eine landesweite Werbekampagne für Assistenzkräfte, ob als langfristiger Nebenjob oder als dauerhafter Beruf.

Die beiden Sprecherinnen des Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkrankung NRW wurden mit großer Mehrheit wiedergewählt. Netzwerk-Sprecherin Gertrud Servos betonte: „Wir sehen uns selbst seit jeher in erster Linie als Frauen und Mädchen und freuen uns deshalb auf die weitere Zusammenarbeit mit dem NRW-Gleichstellungs- und Jugend-Ministerium.“ Claudia Seipelt-Holtmann betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Sozial- und Gleichstellungsministerium im komplexen Bereich des Gewaltschutzes: „Nur zusammen können wir Schutzlücken schließen!

 

Das Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung

wurde 1995 als ehrenamtliche Selbst- und Interessenvertretung von Frauen aus ganz NRW gegründet und vertritt die Interessen von Frauen und Mädchen in der Öffentlichkeit und im Land NRW.

NetzwerkBüro NRW

Das NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW wird seit 1996 vom Land NRW unterstützt. Es stellt Fachexpertise zur Verfügung, berät u.a. Einrichtungen aus Behindertenhilfe oder Gewaltschutzsystem und hat eine Lotsenfunktion für Frauen mit Behinderung.

 

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