Frauen mit Behinderung: Aktiv für mehr Schutz gegen Gewalt

Die fünf Vertreter*innen des Netzwerks und Netzwerkbüros Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkankung stehen zusammen mit Minister Laumann vor dem Ministeriumsgebäude. Zwei Vertreterinnen sind im Rollstuhl, die anderen stehen dahinter. Minister Laumann steht in der Mitte und hält ein Plakat in die Kamera. Alle blicken freundlich in die Kamera.
09.11.2021

Unsere Kolleg*innen vom Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung haben mit Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen über einen besseren Schutz vor Gewalt für Frauen in Wohneinrichtungen und Werkstätten gesprochen. So berichtet das Netzwerk über den Termin:

Anlässlich des Jubiläums „26 Jahre Netzwerk – 25 Jahre NetzwerkBüro“ sowie des Projektstarts von „Sicher, Stark und Selbstbestimmt – vernetzt!“ bot das Gespräch Gelegenheit zum dringend notwendigen Austausch über Wege, Gewalt vorzubeugen und Opfer besser zu unterstützen.

Die fünf Vertreter*innen des Netzwerks und Netzwerkbüros Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkankung stehen zusammen mit Minister Laumann vor dem Ministeriumsgebäude. Zwei Vertreterinnen sind im Rollstuhl, die anderen stehen dahinter. Minister Laumann steht in der Mitte und hält ein Plakat in die Kamera. Alle blicken freundlich in die Kamera.

Hinten von links: Antje Brandt, Dr. Monika Rosenbaum, Minister Karl-Josef Laumann und Elena Doudis Vorne von links: Netzwerk-Sprecherinnen Gertrud Servos und Claudia Seipelt-Holtmann (Bild: Stefan Fercho)

Rückendeckung für Frauenbeauftragte in Werkstätten

Besonders das Amt der Frauenbeauftragten in Werkstätten soll als Anlaufstelle für die Frauen etabliert – und die Frauenbeauftragten in ihrer neuen Rolle und in ihrer Selbstbehauptung gestärkt werden. Deshalb werden sie durch das Projekt in ihrer Vernetzung – ob vor Ort, landesweit oder trägerübergreifend untereinander – unterstützt und mit ihren Anliegen in der Öffentlichkeit vorgestellt.
Schon das Vorläuferprojekt konnte von 2018 – 2021 viele Frauenbeauftragte aus nordrhein-westfälischen Werkstätten beim Aufbau lokaler Netzwerke mit Frauenberatungsstellen und Gewaltschutz-Angeboten unterstützen. Darauf soll nun aufgebaut werden.Die vielen Erwartungen an das noch neue Amt der Frauenbeauftragten in Werkstätten und die damit verbundenen Herausforderungen für die gewählten Frauen wurden dem Minister im Gespräch ausführlich vorgestellt und Unterstützungsmöglichkeiten diskutiert.

Die Corona-Zeit samt zeitweiligem Betretungsverbot in Werkstätten und längerfristiger Isolierung war für viele Frauen und Frauenbeauftragten schwierig und wirken noch nach.
Netzwerk-Sprecherin Gertrud Servos zeigte sich nach dem Gespräch mit Minister Laumann sehr zufrieden und betonte: „Die Unterstützung bedeutet uns als Netzwerk NRW sehr viel – und stärkt auch den Frauenbeauftragten in diesen Zeiten des Umbruchs den Rücken.“ Projektreferentin Elena Doudis, die im Oktober beunruhigende Rückmeldungen der Frauenbeauftragten über Budgetkürzungen und interne Blockaden erfahren hatte, betonte nach dem Gespräch viele Gemeinsamkeiten in der Bewertung: „Für uns war es wichtig, dass wir Minister Laumann die Schwierigkeiten vieler Frauenbeauftragten schildern konnten. Auch ihm ist eine starke, unabhängige Interessenvertretung der Frauen in den Werkstätten ein wichtiges Anliegen.“