Frauen mit Behinderung in Kommunen und Kreisen sichtbarer machen

14.06.2019

Frauen mit Behinderung sind nicht nur besonders von Gewalt betroffen, sondern auch selbst aktiv im Kampf gegen Gewalt. Das zeigte das Vernetzungstreffen für Werkstatt-Frauenbeauftragte aus den Kreisen WeselKleve und Borken, das am 3. April in der VHS Wesel stattfand. Dies war das zweite Treffen, das im Rahmen des NetzwerkBüro-Projekts „Sicher, Stark und Selbstbestimmt“ durchgeführt wurde.

Seit Ende 2017 gibt es in allen Werkstätten für Menschen mit Behinderung gewählte Frauenbeauftragte. Sie vertreten die Interessen der Frauen mit Behinderung und sind auch erste Ansprechpersonen bei Übergriffen oder Gewalt. Um Frauen mit Behinderung in Werkstätten vorbeugend zu stärken oder betroffene Frauen gut weiterleiten zu können, spielen unterstützende lokale Netzwerke eine entscheidende Rolle.

Neben den Frauenbeauftragten aus Werkstätten und ihren Vertrauenspersonen und Stellvertreterinnen nahmen auch teil: Vertreter*innen der Landschaftsverbände, Frauenberatungsstellen, Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstellen (KoKoBe) sowie kommunale Behinderten- und Gleichstellungsbeauftragte. Leichte Sprache galt als Grundprinzip der Tagung.

Die Teilnehmerinnen begegneten sich in regionalen Arbeitsgruppen und diskutierten im geschützten Rahmen, wie sie gemeinsam Projekte für Frauen mit Behinderung initiieren könnten. Es wurde deutlich, dass es kaum trägerübergreifende Zusammenarbeit der Frauenbeauftragten gibt und dass zugleich die Interessen und Bedarfe der Frauen mit Behinderung bei vielen Beratungsstellen oder anderen lokalen Institutionen noch wenig gesehen und berücksichtigt werden. Auf der Veranstaltung wurden gemeinsam konkrete Verabredungen getroffen zur engeren Verzahnung von Unterstützungsangeboten und dem Aufbau dauerhafter Vernetzungsstrukturen in Kreisen und Städten.