Amtssprache verständlich machen! Vortrag über Leichte Sprache
Was ist das Gegenteil von Leichter Sprache? Die Sprache der Verwaltung. Das hören wir zumindest oft in Gesprächen. Anträge oder Bescheide zu verstehen, ist für niemanden einfach. Bei Behörden oder Ämtern kann aber jedes Missverständnis ärgerliche Folgen haben. Es kann Zeit kosten oder zum Verlust von Geld und anderen Leistungen führen. Wir freuen uns deshalb über jede Verwaltung, die versucht, auch Leichte Sprache zu nutzen.
So hat in der letzten Woche unsere Kollegin Antje Brandt beim Seminar mit Gisela Holtz vom Netzwerk Leichte Sprache in Recklinghausen einen Vortrag zur Leichter Sprache gehalten. Eingeladen hatte die Behindertenbeauftragte der Stadt Recklinghausen Barbara Ehnert. 17 Frauen und Männern aus der Stadtverwaltung sind gekommen. Sie haben schon vorher Texte in Amtssprache eingereicht wie zum Beispiel Einladungen oder Pressemitteilungen.
Nach Antje Brandts Vortrag über Vorteile der Leichten Sprache und die wichtigsten Regeln wurden Texte gemeinsam übersetzt. Anschließend hat eine erfahrene Prüferin die neuen Texte auf Verständlichkeit geprüft. Ein wichtiges Kriterium Leichter Sprache ist es nämlich, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten die Texte tatsächlich verstehen. Verblüfft waren die Teilnehmenden, dass trotz der von ihnen vereinfachter Sprache in ihren Texten immer noch Stolpersteine zu finden waren. „Leichte Sprache ist ganz schön schwer“, betont Antje Brandt, die im NetzwerkBüro für Beratung zu Leichter Sprache verantwortlich ist. „Aber je einfacher die Sprache, desto besser können sie alle verstehen. Und nur wer seine Rechte lesen und verstehen kann, kann diese auch einfordern!“