Eine Interessenvertretung lebt von vielen verschiedenen Menschen. Versuche, Kontakte zu anderen Menschen mit Behinderungen und generell möglichen Interessierten, etwa aus der Politik, zu knüpfen. Wer könnte Dir beim Bilden eines solchen Netzwerkes helfen? Hier sind ein paar mögliche Anlaufstellen:

LAG SELBSTHILFE NRW

02 51 / 4 34 00           info@lag-selbsthilfe-nrw.de

Das Projekt „Politische Partizipation Passgenau!“

02 51 / 97 95 63 50   mehr-partizipation@lag-selbsthilfe-nrw.de

Die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW

 0209 / 95 66 00 30     info@ksl-nrw.de

KOSKON (Koordination für die Selbsthilfe-Unterstützung in NRW)

02166 / 24 85 67       selbsthilfe@koskon.de

Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatungen (EUTB)

 Beratungsstelle vor Ort suchen

Du hast Mitstreiter*innen gefunden? Dann geht es zum nächsten Schritt: eine Gruppe gründen. Investiert Zeit für das Kennenlernen, die Organisation und Planung. Es lohnt sich. So kann es helfen, wenn von Anfang an eine oder mehrere Personen sich zunächst darum kümmert, wie die Gruppe zusammen arbeiten soll und wie sie in Kontakt bleibt.

Wichtige Fragen sind hier zum Beispiel:

• Wie oft treffen wir uns und wo?
• Wie bleiben wir in Kontakt und tauschen Informationen aus? (Beispielsweise per Telefon, Post, Mail, Messenger, Forum, Facebook-Gruppe etc.)
• Wer kümmert sich um den Austausch der Adressen, das Einrichten eines Verteilers oder einer Gruppe?
• Wie wollen wir unsere Gruppe formal und rechtlich organisieren? (z.B. als Verein eintragen lassen oder als eher informelle Interessengemeinschaft, …)
• Wer übernimmt welche Aufgaben? (z.B. zu Treffen einladen, Räume organisieren, etc.)

Eine gemeinsame Grundlage schaffen: Viele haben unterschiedliche politische Vorstellungen und machen in ihrem Alltag auch ganz unterschiedliche Erfahrungen. Damit sind etwa auch Themen wie „Barrieren im eigenen Wohnort“, „Erwartungen an eine Interessenvertretung“ oder auch „Erwartungen an die Politik“ teilweise sehr verschieden. Was auch gut ist! Denn für die Politik sind genau diese unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen wichtig. Trotzdem braucht eine Gruppe, damit sie gut zusammen arbeiten kann, eine gemeinsame Grundlage. Die Mitglieder müssen wissen, wofür sie gemeinsam einstehen wollen. Dafür muss man erst einmal einander verstehen und schauen, was die anderen denn so denken. Für ein besseres Verständnis füreinander und so auch für eine gute Zusammenarbeit, hilft ein offener Austausch.

Diese Fragen könntet Ihr gemeinsam besprechen:

• Welche Erwartungen und Wünsche hat der*die Einzelne an eine politische Interessenvertretung?
• Was läuft bereits gut im Wohnort und was muss unbedingt verbessert werden?
• Welche Ziele soll die Gruppe verfolgen?

Konntet Ihr das miteinander klären, könnt Ihr so eine gemeinsame Vision entwickeln und einen konkreten Plan entwickeln.

 Eine gute Orientierung für den Austausch zu den Themen Inklusion und politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen bietet die Partizipations-Treppe und diese Broschüre zum Thema „politische Partizipation von Mensche mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen“.

Vermutlich werden beim gemeinsamen Austausch viele verschiedene Punkte aufgezählt, die geändert oder eingeführt werden sollten. Damit Ihr nicht den Überblick verliert und gut mit Eurer Arbeit starten könnt, empfiehlt es sich, eine Liste mit allen Themen zu erstellen. Die Reihenfolge der Themen wird dann von der jeweiligen Wichtigkeit bestimmt. Diese bestimmt ihr gemeinsam. Habt Ihr die Liste erstellt, könnt Ihr nach und nach Eure Punkte angehen.

Die Grundlagen sind gelegt, die Gruppe weiß, wo sie hinwill. Politik und Verwaltung könnten nun unterstützen: Etwa mit Räumlichkeiten und Geld für Assistenz und Barrierefreiheit. Dazu solltet Ihr schon jetzt gemeinsam mit den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sprechen und überlegen, wie eine Zusammenarbeit funktionieren kann und wie Ihr gemeinsam verbindliche Regelungen treffen könnt.

Erste Anlaufstellen für einen Kontakt zur Verwaltung könnten zum Beispiel sein:

• Behindertenbeauftragte
• Quartiersmanager*innen
• Gemeindehelfer*innen
• Mitarbeiter*innen von Stadtteilbüros
• Es kann aber zum Beispiel auch die Sprechstunde des*r Bürgermeister*in sein

Wenn Ihr nicht wisst, wer in der Stadt eine gute Ansprechperson wäre, könnt Ihr Euch auch an die allgemeine Nummer Eures Rathauses wenden und darum bitten, an eine passende Ansprechperson weitergeleitet zu werden. Natürlich könnt Ihr Euch bei Fragen auch an uns wenden und wir schauen, wie wir Euch weiterhelfen können.